Rückblick IVSA 2017 – Internationale visuelle Soziologie Konferenz

Am 19.-20.06. fand die diesjährige IVSA (International Visual Sociology Association) an der Concordia University in Montreal unter dem Motto „Framing/Reframing Visual Sociology, Goffman and the Everyday“ statt. Julien und ich konnten dabei zwei Vorträge präsentieren.

Im ersten Vortrag zum Thema „Image and Fame – Behavioral Strategies on YouTube“ haben wir die Arbeit mit den Wissensbildern auf Bildtafeln vorgestellt und vier grundlegende Techniken gezeigt, die innerhalb des hermeneutischen Zirkels von Bildauslegung und -anschauung ablaufen: Assembling, Comparing, Framing und Reframing.

01. Assembling

02_Comparing

03. Framing

04. Reframing

In einem weiteren Vortrag mit dem Titel „The creative interview: A methodology for working with a corpus of respondent – generated pictures utilizing assembling, comparing, framing and reframing“ haben wir gemeinsam mit Pia Tracksdorf von der Professur für Organisation und Internationales Management der TU Chemnitz verschiedene Verhaltensstrategien von YouTube-Stars analysiert. Zu diesem Zweck haben wir im Rahmen einer Fallstudie mit drei Fällen gearbeitet und die YouTuber Zoella, PewDiePie und Casey Neistat untersucht. Dabei haben wir herausgefunden, dass die drei sehr erfolgreichen YouTuber aus den Bereichen Beauty, Let´s Play und Daily Vlogging unterschiedlichste Interaktionsrituale anwenden und dadurch ihr Image sehr verschieden prägen. Auch visuelle Aspekte sind mit in die Erhebung eingeflossen und haben Einfluss auf die Interaktion der YouTube-Stars mit ihren Fans.

Instant Urban Ethnography mit Douglas Harper, IVSA 2017, Montreal

Instant Urban Ethnography mit Douglas Harper, IVSA 2017, Montreal

Ein persönliches Highlight war die Teilnahme an einem Workshop bei Dr. Douglas Harper, einem der ersten Wissenschaftler im Bereich der visuellen Soziologie. So hat er sehr früh das Potential des Visuellen entdeckt und Fotografien nicht nur zu Illustrationszwecken, sondern auch als Datum selbst in Forschungen genutzt. Zum Thema „Instant Urban Ethnography“ hat sich eine Gruppe von ca. 10 Wissenschaftlern zusammengefunden und innerhalb weniger Tage individuelle Projekte in Montreal realisiert.